Wenn ich einmal angefangen habe, zu schreiben, höre ich so schnell nicht wieder auf. Morgen arbeite ich von 13 bis 22 Uhr. Edda ist bei Ann. Am Sonntag, wenn ich nicht so lange arbeite, wartet Edda zuhause auf mich. Annie, Victorias Tochter, wird sie rauslassen und ihr zwischendurch Gesellschaft leisten, damit die Zeit nicht so lang wird. Ja, jetzt bin ich auch wieder einer von denen, die einen Chef haben... naja, eine Chefin. Die nie da ist. Und das ist gut so, denn ich habe ja nunmal ein Problem mit Autoritäten...
Kartoffelernte. Viele mußte ich wegtun, sie waren unerklärlicherweise nicht gut, und da ich mal wieder in Kartoffeln ertrinke, lagere ich nur noch die ein, die wirklich taugen. Ich hatte bis in den Juli hinein gute Kartoffeln vom letzten Jahr, und da ich inzwischen wieder frische hatte, bekamen Victorias Hühner die Vorjahreskartoffeln. Einige Kilo verkaufe ich auch wieder, es ist einfach zuviel. Irgendwie vertu ich mich immer mit der Menge. Und dann habe ich wohl nicht ordentlich genug geerntet im letzten Jahr, jedenfalls scheinen viele Kartoffeln im Boden verblieben zu sein und trieben in diesem Jahr aus. Unter anderem zwischen meinem Kohl. Eigentlich vertragen sich Kartoffeln und Kohl nicht, aber bei mir hat das wunderbar geklappt: So große und schöne Kartoffeln wie zwischen dem Kohl habe ich noch nie gehabt!
Mit der Renovierung des Gästehauses geht es nicht recht voran. Eigentlich hatte ich bereits Ende Juni fertig sein wollen mit meiner Behandlingsstuga, habe den Termin dann auf Ende Juli verlängert und bin jetzt froh, wenn ich das Projekt bis Mitte September abgeschlossen habe. Gerade in den ersten Wochen hat die neue Arbeit sehr viel Energie geraubt, und ich war am Folgetag oft zu nichts in der Lage, was nicht unbedingt notwendig war. Inzwischen geht es besser, ich habe mich an die Arbeit gewöhnt. Ich finde es ganz toll, Kollegen zu haben! Normalerweise sitze ich ja allein im Wald, wenn ich arbeite, aber mit Kollegen gemeinsam um einen Tisch zu sitzen und zu plauschen, das hat schon was! Zumindest für zwei oder drei Tage in der Woche.
Ein Herzensprojekt habe ich endlich so gut wie abgeschlossen: Den Bus! Ich muß ihn noch ein zweites Mal malen, nächstes Jahr dann, aber sieht er nicht richtig gut aus, so auf zehn Meter Entfernung? - Die letzte Seite hatte ich gerade fertig gerollt, als die dunklen Wolken aufzogen und ein nicht vorhergesagter Regenguß herunterkam. Ich befürchtete das schlimmste- aber alles ging gut! Jetzt muß ich mich nicht mehr hinter einer Wollmaske verstecken, wenn ich nächste Woche zur Besichtigung (dem schwedischen Tüv) fahre. Ich bin ja hart im Nehmen, aber so, wie der Bus vor dem Streichen aussah, war sogar meine Toleranzgrenze überschritten. Jetzt ist es viel besser, oder?
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