Durch den Wald an meinem Häuschen vorbei fahren nicht allzu viele Autos. Der Schulbus, ja. Aber jedes fremde Fahrzeug wird mißtrauisch beäugt, vor allem, wenn es sehr langsam vorbei fährt und dann nach einer Minute gleich noch einmal.
Wir saßen gerade beim Abendessen und genossen den milden Herbstabend, als genau dies geschah. Edda sprang bellend zum Tor. Das Auto blieb stehen. Ich runzelte die Stirn. Zwar habe ich kein Auge für Autos und erkenne Victorias Wagen auch nur am charakteristischen Klappern, aber wer besuchte mich denn abends, ohne sich anzumelden? Mit einem letzten bedauernden Blick auf meinen Teller stapfte ich zur Einfahrt, um zu sehen, um wen es sich handelte. Ein Pärchen. Die Frau begrüßte mich mit den Worten: "Bitte nicht wundern!"
Ich wunderte mich aber doch, und das sagte ich ihr auch. Die beiden stellten sich vor: Marion und Bernhard, Deutsche, die sich ein Haus in der Nähe gekauft hatten. Marion hatte meine Bücher gelesen, verfolgte meinen Blog und wollte jetzt einfach mal vorbeifahren und hallo sagen. Umgehend verzieh ich ihnen das unterbrochene Abendessen und lud sie zum Kaffeetrinken ein. Für den Freitag.
Von der Apfelpflückaktion hatten wir noch genügend Äpfel übrig, und so backten Chiara und Luise einen so wohlschmeckenden Apfelkuchen, das sie ihn am Donnerstag gleich noch einmal backen durften. Als uns Marion und Bernhard besuchten, konnten wir ihnen also frische gebackenen Apfelkuchen anbieten. Jetzt wißt Ihr also, wer uns am Freitag zu Kaffee und Kuchen besucht hat! Geheimnis gelüftet!
Übrigens preßten wir bei Victoria noch eine weitere Ladung Apfelsaft. So sieht das aus, wenn wir drei zugange sind:
Chiara stampft die Äpfel zu Mus, und Luise bedient die Apfelpresse. Ich schau zu und filme dabei. Irgendwer muß ja Beweisfotos und Videos machen, gelle? Es sind übrigens insgesamt 27 Flaschen Saft geworden, die ich zuhause umgehend sterilisierte. Sie sollten bis zur nächsten Apfelernte reichen. Welche Wwoofis dann wohl ranmüssen?!
Diese Fotos mußten einfach sein. Sind sie nicht herzallerliebst, meine Süßesten?!
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