Alles nicht so leicht...

Sehr schnell stellte sich heraus, daß es mit Constanze nicht paßte. Es funktionierte nicht für mich, es funktionierte nicht für Lisa und Raymond, und so stand meine Entscheidung fest: Constanze würde gehen müssen. Sie bekam noch fünf Tage, um sich einen geeigneten Host zu suchen, und dann verließ sie uns. Solche Entscheidungen treffen zu müssen, ist nicht schön, aber sie gehören dazu. Inzwischen ist Lynn bei uns, und eine ihrer ersten Aufgaben bestand darin, mit Lisa gemeinsam Edda zu bürsten und zu entfilzen. 

Bevor Constanze uns verließ, durfte ich noch ein schamanisches Heilungsritual bei ihr durchführen; wir nutzten dazu die Kraft des Vollmondes und der totalen Mondfinsternis. Danach trommelten Constanze, Lisa und ich barfuß auf der Wiese, und im Anschluß daran führten Lisa und ich eine schamanische Reise durch. Diesen Sommer empfinde ich als magisch: Es ist nachts so warm, daß ich bei offenen Fenstern und Türen schlafe (ich habe extra für die Hunde ein halbhohe Maschendrahttür gebaut) und unbekleidet auch mitten in der Nacht draußen herumlaufen kann. Es gibt keine Mücken! Keine Knott! Es ist wunderbar und herrlich! Trotz Waldbrandgefahr.

In den letzten Tagen lag der Schwerpunkt auf Holz. Holz sägen, Holz zum Hackeklotz befördern, Holz spalten und stapeln. Es geht gut voran, und inzwischen sieht alles recht übersichtlich aus. Es ist noch viel zu tun, aber es geht voran! Ich will jetzt nicht sagen, daß der Winter kommen kann, dazu genieße ich den Sommer zu sehr, aber ich denke, ich werde genug Holz haben, um nicht frieren zu müssen. Und für eventuelle Winter- Wwoofis im Gästehaus ist auch genug zum Feuern da!

Wir essen momentan viel aus dem eigenen Garten, und bereits letzte Woche habe ich die ersten Kartoffeln geerntet! Perfekte unbespritzte leckere Kartoffeln! Ich habe Gurken eingelegt und auch bereits Tomatensoße eingekocht, außerdem Putensuppe. Es ist immer praktisch, einige Fertiggerichte im Erdkeller zu haben.

Die Trockenheit hält an, aber mein Gemüse hat nicht gelitten. Das einzige, das mir etwas Kopfzerbrechen bereitet, sind die Raupen des Kohlweißlings und der Gemüseeule. Denen rücke ich grad zuleibe, denn ihnen steht zwar ein kleiner Anteil meiner Ernte zu, aber definitiv nicht alles! Übrigens habe ich letztens einen ganz lustig aussehenden braun- weiß- gefleckten Schmetterling gesehen. Es stellte sich dann heraus, daß es sich um den Braunen Bär handelt. Folgendes las ich: "Die Art gilt als hochempfindlicher Bioindikator für naturnahe Biozönosen und als Kulturflüchter".  Wenn ich das richtig verstehe, ist es ein tolles Zeichen, diesen Falter in meinem Garten beherbergen zu dürfen.

Da es immer noch so trocken ist, inspizierte Lisa erstmal den Grund des ausgetrockneten kleinen Teiches. Nur noch etwas Schlamm, mehr ist nicht mehr übrig. Eigentlich bräuchte ich jetzt einen Bagger, der mir den Teich vernünftig ausbaggert. Naja, man kann nicht alles haben (warum eigentlich nicht?).

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