Vom Baden, Eisgenuß und dem verlorenen Kochlöffel

Durch die Aufregungen und Ereignisse, die mein Idyll erschütterten, bin ich gar nicht dazu gekommen, Euch zu erzählen, was Kristin und ich und Lisa und Edda so den ganzen Tag über machten. Also, am Skagern waren wir frühstücken, das gehört zum Pflichtprogramm für alle meine Wwoofis, auch für die Wiederkommer!

Es wurde gebadet und herumgetobt, und Lisa vergaß mal wieder, daß sie alt ist. Sie sprang umher und brachte uns ständig ihren Tannenzapfen, den wir bis zu seinem Untergang im Wasser werfen mußten, und dann kam sie flugs mit einem neuen an. Irgendwann rief ich eine Pause aus, die aber nur kurz währte, dann ging das wieder von vorne los. Natürlich war sie danach schlagkaputt! Aber glücklich! Wenn ich daran denke, daß ich im Frühjahr noch Angst hatte, mein Versprechen, mit ihr nochmal an den Gryten zu gehen, nicht einlösen zu können, weil es ihr so schlecht ging... und jetzt tobt sie umher! Aber klar, man merkt deutlich, daß sie nicht mehr so fit ist wie früher, und auch jetzt hat sie immer mal wieder schlechtere Tage. Aber sie ist noch bei mir, und das ist das wichtigste!

Als es so warm war, mal wieder dreißig Grad, überkam uns die Lust auf Eis. Kristin sprang gleich in die Küche und rührte Erdbeer- Joghurt- Eis an, das wir nach dem Abendessen genossen. Mit selbstgeschnitzten Stielen! Es war nicht ganz einfach, es zu lutschen, irgendwie fehlte der Weichmacher, vielleicht haben wir auch das Rezept falsch verstanden, und so ließen wir es dann antauen und löffelten es. Hm, lecker! 

Meine April- und Mai- Wwoofis können es bezeugen: Mein Holzkochlöffel verschwand spurlos. War auf einmal einfach weg. Und das mit dem Nachkaufen gestaltete sich schwierig, denn ich bekomme hier nur Plastikkochlöffel an land, und Plastik in Verbindung mit kochenden Lebensmitteln geht für mich ja gar nicht! Ich stand gerade in der Küche, als Kristin reinkam und mir freudestrahlend erzählte, sie habe meinen ebenfalls verschollenen Zollstock gefunden, woraufhin ich sie fragte, ob sie nicht auch mal auf die Suche nach meinem Holzkochlöffel gehen könne. In diesem Moment drückte sie mir einen Holzkochlöffel in die Hand: Sie hatte mir einen geschnitzt! Seitdem ist der Kochlöffel täglich in Benutzung und wird von mir hoch in Ehren gehalten! Ich könnte wetten, niemand kocht mit einem so schönen Kochlöffel wie ich!

Mit Bestürzung stellte ich fest, daß die Fast- Woche mit Kristin bereits um war. Glücklicherweise konnte ich da bereits Julia abholen. Die bekam die Nachwehen des entflohenen Mörders noch mit, und dann bestand ihr erster Tag bei mir auch noch aus Brandberuch und Evakuierungsplänen! Sie hielt jedoch tapfer durch und blieb bei mir. Zu dritt unternahmen wir einen Aufmunterungsausflug zum Gryten, und dann wanderten Kristin und Julia abends noch einmal um einen Teil des Gryten herum. Am nächsten Tag brachte ich Kristin zum Zug.

Heute früh war es bedeckt und hatte "nur" 29 Grad. Grund genug, die Motorsäge und mein neues Werkzeug auszupacken und den Birkenstämmen an der Einfahrt zuleibe zu rücken. Julia half mir tatkräftig, und nach einer Stunde hatten wir einen der Stämme tatsächlich in fast handliche Stücke zerlegt! Ein Fällheber ist was tolles- allerdings braucht es trotzdem zwei starke Frauen, die den Stämmen zuleibe rücken. Sobald meine Armschmerzen besser sind, ist der nächste Stamm fällig. Inzwischen sind Julia und ich ja ein eingspieltes Birkenstämme- Zerlege- Team, das muß genutzt werden!

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Kommentare: 2
  • #1

    Lutz (Donnerstag, 19 Juli 2018 22:03)

    Hallo an Euch, ja von den Bränden hab ich gelesen und verfolge dies Aufmerksam, bei solch Katastrophen bleibt oft nur Hoffnung, ich halte beide Daumen. Wie weit ist es eigentlich zum Kryten von dir aus?, Hej do

  • #2

    Cordula (Montag, 23 Juli 2018 16:50)

    Hallo Lutz!
    Luftlinie bzw quer durch den Wald sind es ein Kilometer. Mit dem Auto über die Waldwege vier.

    Beste Grüße
    Cordula