Erstens kommt es anders....

Die unglaublich warmen Tage sind vorbei; es gab Regen, viel Regen, und es soll auch weiter regnen. Allerdings nicht mehr ganz so arg viel, nicht mehr täglich, und vor allem sollen die Temperaturen wieder auf Sommerniveau steigen. Der Natur tat der Regen richtig gut. Das verdorrte Gras ist zum großen Teil wieder grün, die Gemüse wachsen, und Knott fühlt sich natürlich richtig wohl!

Auch Lisa hat die hohen Temperaturen gut überstanden; sie begann zu schwächeln, als es kühler wurde, aber jetzt ist sie wieder fitter und wartet geduldig darauf, daß der Ball versteckt wird. Betrachte ich die Fotos vom April, so sehe ich, wie ausgemergelt und dünn sie war. Dagegen ist sie jetzt das sprühende Leben, auch wenn sie nicht mehr anderthalb Kilo Fleisch pro Tag verdrückt, sondern nur noch die doppelte Menge dessen, was sie eigentlich futtern soll. 

Lisa, Celine und ich zupften auf dem Erdbeerfeld und konnten uns sogar die eine oder andere Erdbeere in den Mund stecken! Auch hier bei mir zuhause: Rekordfrühe Erdbeerernte! Das gab es ja noch nie! Lecker! Ich muß mit meinen Wwoofis unbedingt noch mehr Erdbeerbeete bauen, damit ich noch viel mehr eigene Erdbeeren haben kann! Wer weiß, wie lange Victoria und ich das Erdbeerfeld in Glutti noch haben dürfen... Dank Celine ist das Schornsteinrohr des neuen Kamins im Wintergarten vernünftig eingemörtelt, so daß wir am Sonntag, während es draußen goß, ein Feuerchen entfachen konnten. Und ja, der Kamin ist erheblich besser als der alte!

Wermutstropfen: Celine mußte früher abreisen! Seit sie hier war und uns half, hatten wir früher Feierabend gehabt, man merkte deutlich, daß hier zwei Hände mehr halfen als zuvor. Und weil Celine bereits am Sonnabend Vormittag abreiste, lernte sie die beiden Engländer nicht mehr kennen, die gegen Abend zu uns stießen. Lisa und Raymond verlängerten ihren Aufenthalb bis zum Montag, was nicht nur mit der netten Gesellschaft, sondern auch mit dem vielen Regen und der Fußball- WM zusammen hing: Hier kann gestreamt werden! Als sie dann am Montag aufbrachen, verdrückten wir Mädels tatsächlich einige Tränen. Dabei kommen die beiden doch Ende Juli nochmal hierher: Alle drei werden wir an einem Sensenkurs teilnehmen, damit wir lernen, wie man mit einer Handsense umgeht!

Shaima ist in Saudi Arabien aufgewachsen. Sie traf Tom während ihres Studiums in England, und ich bin ihre erste Workaway- Erfahrung. Als erstes reparierten wir den Torpfosten, den der Pferdekackenlieferant kaputt gefahren hatte. Hier mußte betoniert werden, den Rest erledigen wir später. Shaima begann, zu zupfen, und Tom stürzte sich begeistert in das Schneiden von Büschen und Bäumchen, die ich unbedingt loswerden wollte. Und schau an, plötzlich tauchte eine Eiche auf, die vollkommen überwuchert gewesen war! Erschrocken betrachtete ich seine Allergie auf die Knottstiche, die wir allerdings mit Apfelessig in den Griff bekamen. 

Hier ist er übrigens, der fertige Anbau! In den stapelten wir die ersten Holzscheite für den Winter. Vielleicht verkleide ich ihn vorn noch zur Hälfte, das weiß ich noch nicht.

Tja, und dann bekamen Shaima und Tom eine schlechte Nachricht: Ein Verwandter war verstorben, sie mußten umgehend nch England zurück. Und so verließen sie mich bereits wieder am Mittwoch vormittag. Ich lag den gesamten Mittwoch und die halbe Nacht auf Donnerstag mit einer üblen Migräne im Bett, und als ich aufstand, war ich allein. Nur Lisa und Edda, die ganz artig gewesen waren und nicht genervt hatten, während ich sterbend im Bett lag, leisteten mir Gesellschaft. Heute ist Mittsommer, und eigentlich hätte ich drei Wwoofis plus einen Freund von Celine hier haben sollen. Und ich blicke mich jetzt verwirrt um und frage mich, wie das alles passieren konnte. Alles mal wieder anders gekommen, als geplant...

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