Mittsommer!

Ich bin immer noch ganz kaputt von gestern, aber einen Blogbeitrag möchte ich auf jeden Fall schreiben. Das gibt mir auch einen willkommenen Grund, den großen Abwasch noch einige Minuten ruhen zu lassen...

Gestern war Mittsommer. Um zwei Uhr fand die Mittsommerfeier in Finneröjda statt. Diana, Daniel und ich fuhren gemeinsam dorthin, Simone und Carsten mit ihren Kindern fuhren selbst.

Letztes Jahr hatte ich gesagt "Vielleicht nächstes Jahr", als ich gebeten wurde, die deutschen Gäste auf deutsch zu begrüßen, und als ich dieses Jahr gefragt wurde, ob ich es machen würde, fühlte ich mich wieder nicht bereit dazu und vertröstete auf nächstes Jahr. Ich mache ja eine zweijährige Fortbildung, und im Rahmen dieser Fortbildung gibt es auch eine Ausbildung, die das Sprechen vor Gruppen beinhaltet; falls das Seminar im Herbst wiederholt wird, werde ich es vermutlich belegen- um dann im nächsten Jahr nicht wieder auf das darauffolgende vertrösten zu müssen...

Wie versprochen tauchten auch Ruth und Hauke noch auf. Die beiden wohnen in Norddeutschland und verbringen ihren jährlichen Sommerurlaub in Schweden. Dieses Mal im Tiveden, und sie hatten auch Haukes Schwester Eike und deren Ehemann Jens mit dabei.

Es war zwar bedeckt, aber es regnete nicht, und auch Mücken und Knott hielten sich der Feier fern. Feierlich wurde der Mittsommerbaum hineingetragen und aufgerichtet, und da hingen sie dann oben am Baum, hoch in der Luft und wunderschön anzusehen: Die Kränze, an denen wir mitgearbeitet haben! Gemeinsam mit vielen anderen Kindern und Erwachsenen tanzten wir um den Mittsommerbaum herum- und ich diesmal auch; in den vergangenen Jahren hatte ich mich erfolgreich davor gedrückt, aber als der Tanzkoordinator sagte, wer nicht freiwillig tanze, der würde geholt werden, entschloß ich mich, mich diesmal mit einzureihen in die tanzenden Kreise. Ich war anscheinend nicht die einzige, die sich seine Drohung zu Herzen genommen hatte, denn so viele Tänzer hatten wir letztes Jahr nicht gehabt!

Eigentlich hatten unsere vier Urlauber vorgehabt, nach der Feier in Finnerödja gemeinsam auf ihrem Campingplatz zu grillen, aber ich konnte sie überreden, zumindest mit uns Kaffee zu trinken.

Apropos trinken: Ich kann mich noch gut erinnern, wie Ruth und ich ihren selbstgemachten Zwetschgenlikör leergepichelt hatten, als die beiden mich das erste Mal vor einigen Jahren besuchten. Sie hatten mein Buch gelesen und mich angeschrieben, und nachdem wir uns kennengelernt hatten, blieb der Kontakt bestehen. Das ging so weit, daß sie mich im Sommer 2013 mit nach Wacken nahmen, denn das Festival findet in ihrem Nachbarort statt... ich in Wacken... naja, mein Ding wars nicht wirklich gewesen. Aber ich kann jetzt sagen: Ich war in Wacken! Die ungläubigen Blicke, die mich nach dieser Enthüllung treffen, amüsieren mich immer wieder.

Loretta und Markus trudelten pünktlich zum  Kaffeetrinken ein. Mit dabei hatten sie Enya, ihre Hoverwart- Hündin, die gemeinsam mit Edda über das Grundstück tobte. Lisa zickte herum, ihr war das alles zuviel, und so versteckte sie sich mitsamt Ball unter dem Kaffeetisch.

Mücken und Knott versuchten, uns das Kaffeetrinken zu verleiden, aber als ich meine Antibrummkräuterräucherung hervorkramte, verdrückten sie sich ganz schnell, so daß wir ungestört draußen sitzen konnten, bis der übliche Mittsommerregen begann. Ruth, Hauke, Eike und Jens fuhren zu ihrem Bier in den Tiveden, und wir grillten und feierten bis spät abends. Was war ich froh, daß ich auf Workaway- Kerstin gehört und die vier Stühle nicht entsorgt habe, die beinahe auf dem Feuer gelandet wären! Und auch der alte Tisch, den ich verbrennen wollte, leistete uns gestern gute Dienste! Ich habe nicht wirklich viel getrunken, aber ich vertrage nichts, und deshalb kroch ich erst gegen zehn Uhr aus dem Bett! Ich begutachtete das Chaos im Wintergarten und den Berg mit Abwasch, und trank erstmal einen Kaffee auf der Terrasse mit Blick auf den Teich. Das hatte ich mir verdient.

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