Arbeitsverbote

Vor anderthalb Jahren etwa war ich zum Hautscreening, weil ich doch eine ganze Menge Leberflecke auf dem Rücken habe. Über einen der Leberflecke haben sie fleißig diskutiert, die beiden Screener, und dann entschieden, daß alles ok ist. Vor wenigen Wochen war ich noch einmal zum Screening, weil mein Osteopath mir sagte, ich solle doch vielleicht lieber jemanden den dunklen Flecken ansehen lassen. Und diesmal fiel das Urteil anders aus: Wegschneiden!

 

Den ersten Termin zur OP Anfang Mai konnte ich nicht wahrnehmen, weil ich zuviel zu tun hatte. Heute war es dann soweit, und ich war ziemlich nervös, als ich mich zur Arztzentrale begab. Immerhin sollte an mir herumgeschnippelt werden! Augen zu und durch, sagte ich mir, nach zwei, drei Tagen ist die Sache erledigt.

Ich lag auf dem OP- Tisch, als mich der Arzt fragte, ob ich denn Gartenarbeit zu tun hätte, bei der ich mich bücken muß. Ich versicherte ihm, daß ich das zwar hätte, es aber morgen und auch übermorgen ruhiger angehen lassen würde. Dann jedoch bekam ich Arbeitsverbote erteilt: Vier bis sechs Wochen lang nicht den Rücken strecken, nicht bücken und schwer heben, überhaupt bitte nicht schwer tragen und heben, und Motorsägenarbeit soll ich auch vergessen. Ich muß ihn total entsetzt angesehen und zur Tür geschielt haben, denn bevor ich mich verflüchtigen konnte, saßen die Betäubungsnadeln schon im Rücken. Keine Chance zur Flucht!

Die Arzthelferin wollte mich mit Plaudern ablenken, aber das ging für mich überhaupt nicht. Mir war nicht gerade schlecht, aber es ging in diese Richtung, und ich fragte mich, was mich da geritten hatte, mich mitten im Sommer auf diese blöde OP einzulassen. Aber wer hatte das denn ahnen können?

Zuhause ging mir dann erst einmal auf, wie sehr ich jetzt eingeschränkt sein werde. Habt Ihr eine Ahnung, wie oft Ihr Euch täglich bückt? Das geht los beim Schuhe an- und ausziehen, Einkäufe ausräumen oder Feuerholz holen. Mist verdammter, das darf nicht wahr sein!

 

Und so sitze ich jetzt frustriert am Rechner, gehe meine To- Do- Liste durch und warte darauf, daß die Betäubung nachläßt. Es pocht schon unangenehm, ich werde einen sehr schönen Abend verbringen. Super.

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