Ich hatte sie ja heiß ersehnt, meine erste Workawayerin, und dann war sie endlich da! Gleich am ersten Tag lernte sie Giersch kennen, dieses furchtbare Kraut, das die einen gern essen und die anderen, zu denen ich mich zähle, verfluchen. Der Teil des Küchengartens, der aus Palettkrägen besteht, ertrank in einer Flut aus Giersch, und gemeinsam rückten wir dem zuleibe. Viele Gänge zum Kompost später sah der Garten wieder richtig toll aus! Allein hätte ich ewig dafür gebraucht! Aber leider, leider: Er ist unverwüstlich, und so habe ich bereits heute schon wieder zupfen dürfen...
Dann nahmen wir uns das Foliengewächshaus vor, das ich bestellt hatte. Es war gar nicht so leicht, das Gestell zusammen zu bauen, und wir mußte ganz gut tüfteln, bis wir damit fertig waren. Die Suche nach einem relativ windfreien Platz gestaltete sich als schwierig, aber schließlich entschieden wir uns dafür, es auf dem Acker aufzubauen, etwas im Windschatten der Bäume. Wir hatten die Hoffnung, daß die Böen, die vom offenen Hügel hereinwehen, dort vorbei ziehen.
Da stand es dann und sah richtig gut aus!
Wir saßen gerade mit Nachbarn beisammen, als Kerstin in die Ferne blickte und sagte: "Cordula, ich habe schlechte Nachrichten!"
Verdutzt sah ich mich um: Lisa lag mit ihrem Ball unter dem Tisch. Edda im Schatten unter den Bäumen. Der Himmel stürzte nicht ein- was meinte sie nur?!
Es brauchte nur ein Stichwort von ihr: "Gewächshaus!", und dann sah ich es auch: Mein wunderschönes Foliengewächshaus lag sozusagen auf dem Rücken!
Eigentlich hatte Kerstin gerade zu ihrem Freund aufbrechen wollen, der etwa eine Autostunde von hier entfernt wohnt, aber dann blieb sie doch noch, und wir stellen das Gewächshaus wieder auf, diesmal allerdings mit dem Rücken zum Wind. Zudem beschwerten wir die Folie mit richtig schweren Balken und Steinen! Das war am Sonnabend, und bisher steht es noch...
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